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Gebetshäuschen Unterneumais

„Eine Dienstmagd ließ die Kapelle erbauen im Jahr 1887“ war über der Tür des kleinen hölzernen Gebetshäuschen zu lesen, das schon ein wenig windschief am Eingang von Unterneumais stand. So verwaschen wie die Buchstaben waren, so verblasst ist auch die Erinnerung an diese fromme Magd, die vor 125 Jahren die kleine Kapelle erstellen ließ. Nur noch die ältesten orfbewohner können sich an diese Dirn erinnern, die ihre sauer ersparten Pfennige geopfert hat, um für sich und ihre Dienstleute ein eigenes Gebetshäuschen zu bekommen. Es hatten nämlich nur höchstens vier Personen Platz vor dem kleinen Altar. Heute würde man Kitsch zu den Bildern, Kerzenleuchtern, Gipsmadonnen und Glasstürzen sagen, wie das Kapellchen eingerichtet war, aber damals wurde die Ausstattung sicher bewundert. Jammerschade um solches Kulturgut, welches im Jahre 1965 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde, aber dennoch ehrt man heute noch das gute Werk der Stifterin, die sich damit ein Denkmal gesetzt hat.

 

Quelle: Bernd Schulz

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