Marienkapelle Kirchberg i. Wald

Am 12. Mai im Jahr 1927 begann man mit dem Bau der Marienkapelle in der ehemaligen Pferdestallung des Pfarrhofes in Kirchberg. Schon ein halbes Jahr später am 30. Oktober 1927 wurde die Weihe vollzogen, dazu berichtete der damalige Pfarrer Max Kormaier nachstehendes:


Ein Freudentag in des Wortes
schönstem Sinne war der Tag
der Einweihung der neuen
Kapelle. Die Weihe nahm im
Auftrag des Ordinariats Passau
H. H. geistl. Rat und Dekan
Anton Schadenfroh von
Zwiesel vor. In feierlichem
Zuge wurde nach dem Pfarrgottesdienste
von der Pfarrkirche
zur Kapelle gezogen (die
Vereine nahmen nicht Teil, waren
aber auch nicht eigens eingeladen),
woselbst zunächst
nach einem sinnigen Gedichte
die Weihe vorgenommen wurde.
Nach der Weihe hielt der
Dekan eine kurze Ansprache
an die versammelte Pfarrgemeinde
und dann war feierlicher
Gottesdienst im neuen
„Bethlehem“.


Der zweisäulige Barockaltar wurde aus der Kapelle des ehemaligen Amtshofes herübergeholt und stammt aus Niederaltaich. Das Altarbild zeigt eine bekrönte Schmerzensmutter, die das Haupt ihres Sohnes hält. Zu ihren Füßen ein sitzender Engel mit Überwurf und Rosenkranz, der sich, weinend, die Tränen abwischt. An den Säulenstühlen des Altars stehen die Figuren der vier
Evangelisten, die früher an der Kanzel der Pfarrkirche angebracht waren. Zum Figurenbestand des Inennraumes zählt auch ein heiliger Nepomuk, ebenfalls aus der Pfarrkirche, und eine sehr gute Rokokofigur: die heilige Maria steht auf der Mondsichel und neigt ihr Haupt dem Jesuskind zu, das sie auf den Armen trägt und das mit einer Falte ihres Mantels spielt. Beide Personen
tragen große Kronen. Die kleine Figurengruppe besticht durch ihre Bewegtheit, den eleganten Faltenwurf am Gewand Mariens und durch die innige Zuneigung von Mutter und Kind.

 

Quelle: Bernd Schulz