Dorfkapelle Unterneumais

Inmitten der Ortschaft Unterneumais, die erstmals im Jahre 1254 urkundlich erwähnt wurde, steht auf Ortsgemeindegrund eine sehr schöne, vermutlich der Gottesmutter Maria geweihte, Kapelle. Leider ist die genaue Erbauungszeit nicht mehr feststellbar, sie ist aber bereits im Lageplan von 1825 vermerkt. Dass dieses mit Vordach und Glockenturm aus Bruchsteinen gemauerte und mit Schindeln gedeckte Dorfheiligtum nicht unter Denkmalschutz steht, ist eigentlich unverständlich. Unter der Amtszeit von Bürgermeister Jakob Binder (1960-1972) wurde die Inneneinrichtung, die vom Institut der Englischen Fräulein in Kirchberg stammt, ausgewechselt bzw. erneuert. Im Jahr 1982 führte die Dorfgemeinschaft eine größere Renovierung durch. Zehn Jahre später im Jahre 1992 ist im Zuge der Dorferneuerung der Kapellenvorplatz mit Granitpflaster und der Treppenaufgang neu gestaltet worden.
Die älteren Dorfbewohner können sich noch erinnern, dass früher der Dorfhirte das tägliche Gebetläuten und wenn ein Leichenzug durchzog auch die Sterbeglocke zu läuten hatte. In Unterneumais werden heute noch zweimal wöchentlich die Maiandachten abgehalten, ebenfalls wird bei Todesfällen der Sterberosenkranz gebetet und auch die Glocke geläutet. Das Vorbeten, sowie die Pflege der Kapelle, übernimmt die Familie des jeweiligen Dorfhauptmannes, der jährlich wechselt.

 

Quelle: Bernd Schulz